Dr.-Ing. Rolf Terjung

„Unsere Lösungen schaffen Nutzen für das Produktziel des Kunden“

Der Managing Director von Graphite Materials, Dr.-Ing. Rolf Terjung, verrät hier, wie es überhaupt zur Gründung kam, was ihn antreibt und wie er die Rolle von Graphit in der Entwicklung von Zukunftstechnologien sieht.

Wie kam es zu Graphite Materials?

Nach der Universität habe ich gezielt eine anwendungsnahe Aufgabe im technischen Vertrieb gesucht und in dieser Funktion den Graphit kennengelernt. Das Bauteilspektrum spannte sich von Kohlebürsten bis zu Graphitelektroden der Stahlindustrie. Ich durfte nach Deutschland sehr schnell auch Europa und weite Teile der Welt bereisen. Dabei sind mir die unterschiedlichsten Anwendungen von Graphit- und Kohlenstoffprodukten begegnet. Neben den Kunden habe ich auch Materialhersteller und Bearbeiter besucht. Der Freiraum meiner Position führte mich in die Welt der Graphitindustrie, in der ich mit großer Begeisterung ein bescheidener Mitmacher sein durfte.

Nach sechs Jahren nahm mein Lebensweg eine Abzweigung und ich habe mich aus der Anstellung heraus am 1. September 2000 für die Selbständigkeit in der Graphite Materials entschieden.

Was begeistert Sie an dem Werkstoff Graphit?

Als Werkstofftechniker begeistern mich die vielfältigen Werkstoffeigenschaften.

Wussten Sie, dass die Festigkeit von Graphit mit steigender Temperatur von 20° bis ca. 2.500 °C um fast 30 % zunimmt? Das ist eine besondere Eigenschaft, die Sie konstruktiv vorteilhaft ausnutzen können.

Als Ingenieur begeistert mich die mechanische Bearbeitung durch Sägen, Drehen und Fräsen. Das sind gängige Verfahren, die wir aus der Metallbearbeitung kennen. Damit werden Bauteile industrietauglich, weil Graphit kein “teures” Spezialmaterial ist. Graphit kennt nur zwei Aggregatzustände: fest und gasförmig (größer 3.000 °C, Umgebungsdruck 1 bar). Daraus leitet sich eine hohe Temperaturbeständigkeit ab, unter Ausschluss von Sauerstoff. Viele “unsichtbare” Produkte in modernen Technologien (Elektronik, Chemie, Energie) können nur durch einen Hochtemperaturprozess bei z. B. 2.000 °C hergestellt werden. Dazu benötigen Sie zwingend Graphit und Kohlenstofffaser-Materialien. Nachhaltigkeit zur Einhaltung des “1,5° Ziels” erzwingt oftmals innovative Bauteile aus Graphit.

Das begeistert mich!

Wie sehen Sie die Rolle von Graphite Materials in der Zukunft?

Positiv und optimistisch. Unsere Kernkompetenz ist das Verständnis über Hochtemperaturprozesse. Das ist Spezialwissen.

Unsere Kunden beschäftigen sich für ihre Produkte mit Spezialprozessen, die Teil der Prozesskette sind. An der Stelle bieten wir unsere Leistungen an, damit das finale Produkt des Kunden reibungslos und zuverlässig produziert werden kann. Wir verstehen uns als Partner, der mit den Kunden auf “Augenhöhe” zusammenarbeitet. Wir sind erreichbar, flexibel und gehen auch die “Extrameile”. Heute ist alles wichtig und begrenzt: Zeit, Ressourcen und Versuche.

Wir wollen, dass unsere Lösung für den Kunden funktioniert, zuverlässig und sicher. Das ist unsere Haltung und Überzeugung.

Dr.-Ing. Rolf Terjung ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von Graphite Materials GmbH. Er ist ein ausgewiesener Experte im Bereich Werkstofftechnik und leidenschaftlicher „Bessermacher“.